Motorrad einfacher auf dem Hänger verzurren

[Eike]

Hallo,

wir haben jetzt schon ein paar Jahre Erfahrung mit dem Motorradtransport. Unser Hänger ist ein ungebremster mit 750 Kg 1,5x2,5m mit Bodenplatte und abnehmbarer Bordwand. Wir haben ganz normale Ratschengurte, die wir durch Gabelbrücke und Fußrastenträger ziehen.

Mit der Zeit wollten wir es etwas bequemer haben und ich habe letztes Jahr dann solche Vorderradklemmen in die Schienen eingebaut (Foto).

Da wir demnächst ein Wohnmobil haben werden und dann öfter mit den Möps losziehen und diese auch innerhalb des Urlaubs öfter auf- und abladen, suche ich weitere Möglichkeiten, das ganze einfacher zu machen. Folgende Punkte sind mir eingefallen:

1. automatische Spanngurte - habe ich hier schon öfter gesehen, aber die Bewertungen bei Amazon sind meist durchwachsen. Gerade bei Motorräder steht da oft, daß die gar nicht mehr aufgingen und aufgeschnitten werden mußten. Wer hat Erfahrungen und machen es die Gurte wirklich deutlich einfacher gegenüber normalen Gurten?

2. Lenkerschlaufe - Das wäre bei der ST eigentlich nicht schlecht, da man an der Gabelbrücke immer etwas fummeln muß. Ich habe aber auch schon von verbogenen Lenkern und eingedrückten Griffen gelesen.

3. Habe verschiedene System gefunden, manche klemmen an den Fußrasten, andere verzurren durch die (hohlen) Achsen. Hat jemand Erfahrung mit solchen Systemen?

4. ...

Gruß Eike

[Gegi]

Hallo Eike,

ich mache das ähnlich, allerdings mit meinem gebremsten 1,5 to Anhänger mit Bodenplatte und
Bordwänden. Abspannen tu ich mit Lenkerschlaufe von Polo, Probleme damit hatte ich noch nie.
Jedoch mußte ich einen meiner Automatikgurte auch schon aufschneiden, weil er sich selbst mit roher Gewalt
unter Spannung nicht mehr öffnen ließ. Darum würde ich bei herkömmlichen Ratschengurten bleiben.
Bei den Automatikgurten spart man sich lediglich das Aufrollen nach Gebrauch, respektive das Verknoten der Gurtenden
während des Transportes. Einen Nachteil sehe ich in den recht kurzen Ratschenhebeln, welche für das Spannen doch
einen recht hohen Kraftaufwand erfordern.

In der letzten oder vorletzten Ausgabe der Motorrad wurde ein Zurrsystem vorgestellt, welches direkt über den Hinderreifen gezogen wird, sodaß das Motorrad nicht in die Federung gezogen werden muss. Das halte ich für eine vernünftige Lösung.

[Eike]

Ja, wegen der "Motorrad" Geschichte hatte ich mich nochmals mit dem Thema beschäftigt. Ich war allerdings überrascht, daß es Systeme gibt, die das Möp nicht in die Federn ziehen. Dachte immer, das wäre der entscheidende Punkt.

Dieses System für den Hinterreifen wird auch eher kritsich gesehen: http://www.amazon.de/product-reviews/B0 ... By=helpful Ich bin mir auch nicht so sicher, ob es eine echte Zeitersparnis darstellt. Schließlich muß ich auch mit zwei Gurten arbeiten.

Gruß Eike

[reha73]

1. automatische Spanngurte - habe ich hier schon öfter gesehen, aber die Bewertungen bei Amazon sind meist durchwachsen. Gerade bei Motorräder steht da oft, daß die gar nicht mehr aufgingen und aufgeschnitten werden mußten. Wer hat Erfahrungen und machen es die Gurte wirklich deutlich einfacher gegenüber normalen Gurten?

Dass die Gurte nicht mehr aufgehen, hatte ich auch schon 2 mal. Meine Erfahrung: Alle Automatikgurte mit so einem meist roten Knopf zum Lösen taugen nichts. Das Konstruktionsprinzip ist bei allen gleich schlecht. Ich habe diese Alternative gefunden und bin damit sehr zufrieden: https://www.viwanda.de/de/viwanda-25mm- ... s-2er-pack
Benutze sie fast wöchentlich zum Verzurren der Enduro. Mit diesen Gurten habe ich das Moped auch ohne Hilfe in 2 Minuten reisefertig auf dem Hänger stehen. Das geht für meinen Geschmack erheblich einfacher als mit den konventionellen Gurten.

Der Nachteil, wenn du das Moped in die Federn ziehst ist, dass es sich bei Bodenwellen lösen könnte. Bei Straßenmopeds wegen der geringen Federwege unwahrscheinlicher aber nicht auszuschließen. Ich benutze daher Karabinerhaken anstelle der S-Haken.

[Kajo]

Benutze seit 10 Jahren Automatikgurte und hatte noch keine Probleme. In der letzten Saison habe ich mir dann noch einmal zwei Sätze gekauft. Die Gurte habe ich bei über Amazon gekauft: http://www.amazon.de/gp/product/B0055Y9 ... ge_o00_s00

Von den Lenkerhaltesystem und von dem System über das Hinterrad halte ich nichts.

Zum Abspannen vom Motorrad nutze ich noch Rundschlaufen und dann wird das Motorrad zweimal nach vorn und zweimal nach hinten verzurrt.

Gruß Kajo

[Theo]

Hallo Eike,

meine Vorderradführung auf dem Hänger sieht so aus wie bei Dir (nur dass mein Hänger in der Regel nicht so vollgemüllt ist ).
Nach vielen Versuchen habe ich für mich als ideal festgestellt:
- vorne mittels Rundschlaufen durch die Gabelbrücke, dann mit Ratschenzügen nach unten (die blauen Ratschenzüge an der Gladi sind ein Notbehelf, weil mir im Urlaub die "Guten" abhanden kamen...)
- hinten führe ich einen Ratschenzug durch das Hinterrad und auf der Bodenplatte befestigte Metallösen

Ist bombenfest, kann sich trotzdem bewegen.

[Kajo]

Die Sicherung durch das Hinterrad bei offener Nabe ist sicherlich ausreichend. Ist das nicht möglich würde ich lieber darauf verzichten. Bei Verzurrung nach zwei Seiten habe ich auch die Spanngurte immer mal im Rückspiegel im Blick.

Gruß Kajo

[Eike]

Der Sinn der Schlaufen erschließt sich mir noch nicht. Oder sagen wir mal, nicht für normale Spanngurte. Bei Automatic ist das klar, da haben die Gurte ja solche Haken am Ende. Aber wenn ich den Gurt durch die GAbelbrücke fädele, bringen mir die Schlaufen doch nichts. Ich denke, ich werde unsere normalen Gurte noch mal kürzen, das macht die Sache auch leichter. Habe das zwar schon, aber aus Angst etwas mehr stehen lassen. Werde die Kürzen und mit Edding markieren, dann weiß ich, was vorn und hinten paßt.

Hinten nur ein Gurt wäre in der Tat eine deutliche Erleichterung. Habe ich jetzt schon öfters gelesen, daß das geht. Daß die Maschine nicht in die Federung gezogen wird, ist denke ich hinten kein Problem. Mal schauen, ob die F und die 696 hohle Achsen haben, ich weiß es jetzt ehrlich gesagt gar nicht

Ach ja, mein Hänger steht bei unserem Nachbarn, der ein paar Messigene hat und gelegentlich Zeug wegfährt. Aber der freie Parkplatz lockt halt...

Gruß Eike

[Eike]

@Theo

Hast Du Dir auch vorne die Radklemmen in die Schienen eingebaut?

Dein Bild erinnert mich daran, daß ich noch Stützen an unseren Hänger anbauen wollte. Ist sicher praktisch, wenn man den Hänger auch beladen mal gefahrlos abhängen kann, wenn er am WoMo hängt. Außerdem brauche ich dann zum Aufladen der Möps nicht immer unser Womo auf den Hof des Nachbarn fahren. Das freut ihn sicher, wenn der Hof nicht eine Stunde blockiert ist

[Heiko-F]

Hallo,
Ich benutze auch schon seit Jahren Automatikgurte, Rundschlaufen und Vorderradwippe. Mir ist es allerdings noch nicht passiert das sich ein Automatikgurt nicht löste,aber für den Notfall habe ich immer 2 St. in Reserve mit,man weiß ja nie was passiert.

[Theo]

@Eike:
- ja, eine Vorderradwippe habe ich mir auch gebaut. So kann ich alleine auf- und abladen.
- die Rundschlaufen dienen in erster Linie dem Lackschutz. So habe ich beim Spannen der Ratschenzüge keine (weniger) Reibestellen an der Gabel. Liegt aber sicher auch daran, dass die Verzurrösen relativ dicht an der Schiene verbaut sind. Auf der anderen Seite (an meiner R) ist die Rundschlaufe schön weich gepolstert
- das Hinterrad ist NICHT durch eine Hohlachse fixiert. Der Ratschenzug läuft (ebenfalls mit Lappen gepolstert) durch die Felge. Hat nichts zu halten, außer dass das Hinterrad nicht aus der Schiene hüpfen kann. Sehen kann ich den Ratschenzug beim Womo gut während der Fahrt (mit der Rückfahrkamera).
- der Hänger steht im Sommer i. d. R. auf der Strasse. Die Stützen sind so auch dazu da, dass der Hänger nicht "aufschneppt" (so sagt man bei uns) wenn mal Kinder oder Besucher der benachbarten Kneipe drauf rum turnen.

[Eike]

Bisher ist mir noch nicht aufgefallen, daß die Spanngurte an der Gabelbrücke reiben. Aber gut, an der ST ist es mir ehrlich gesagt auch egal. Ich glaube ich hole mir mal zwei Schlaufen für die Monster und zwei Automatikgurte zum Testen. Werde die von Reha empfohlenen nehmen. Bei Amazon sind es am Ende immer die gleichen Gurte, die unter verschiedenen Namen verkauft werden. Und die alle - besonders bei Motorradverzurrung - zumindest einige Probleme haben.

Bei Hinterrad nur ein Gurt durch die Felge ist eine super Erkenntnis, allein dafür hat sich der Thread schon gelohnt. Eine Rückfahrkamera haben wir auch, ganz wesentlich für das Beobachten der Möps während der Fahrt. Ist zwar noch nie was passiert, aber die Dinger nicht zu sehen ist ein mieses Gefühl.

[HoAch]

Hallo zusammen,
gleich vorweg, ich verzurre meine Motorradl noch ganz herkömmlich, aber bei der Recherche, wie man die Zweiräder am besten mit dem Wohnmobil transportieren kann bin ich auf die Varianten gekommen:

http://www.motocinch.com/products/street und http://www.riskracing.com/pages/Lock-N-Load_Motocross_Transport_Page.html.

Also, wenn jemand auf extrem schnelle Verladung Wert legt, dann kann er ja so ein System ins Auge fassen - - es sollte aber nicht ins Auge gehen

Etwas umständlich ist es immer, Moppeds mit dem 'Anhänger zu transportieren - aber was solls, gut verspannt ist glaub ich noch am besten.

Gruß
Horst

[Eike]

Wir haben kürzlich das erste Mal die Motorräder verladen. Hat gut geklappt mit den Automatikgurten. Man braucht wenigstens nicht mehr die Enden verknoten. Am meisten hat natürlich der eine Gurt hinten gebracht. Insgesamt ein deutlicher Fortschritt. Danke für die Tips.