Österreich „ Fahrverbot für besonders laute Motorräder...“

[HarrySpar]

Hab da grad in einer älteren Motorrad was krasses gelesen.
Die haben einem mit einer K100 BJ 1984 220€ abgenommen, da Standgeräusch 100dB(A).
Die 100dB(A) sind aber nur, weil damals das Standgeräusch bei 75% der Nenndrehzahl ermittelt wurde statt bei 50%.
Jetzt hat er das Standgeräusch bei 50% der Nenndrehzahl nachmessen und bestätigen lassen (92dB(A)) und darf jetzt legal in Tirol fahren.
Nur diese 220€ kriegt er wohl nicht mehr erstattet.
Das ist ja krass! Wie lange wurde das denn bei 75% der Nenndrehzahl gemessen? Da sind ja dann noch viele andere Motorräder betroffen.
Harry

[Lardlad]

Naja, das sind dann ja auch Drehzahlbereiche, sei es 50% oder gar 75% der Nenndrehzahl, die HarrySpar wohl vorwiegend vom "Hörensagen" kennt.

Ich kann mich erinnern, dass die F800 beim plötzlichen heftigen öffnen der Drosselklappen aus niedrigen Drehzahlen (2000 - 2500 U/min) im hohen Gang (4-5-6), also bei hoher Last, schon auch eine recht deutliche und laute "Aussprache" hatte. Empfindlichere Kumpels in meiner Tourengruppe wollten irgendwann nicht mehr hinter mir fahren.

Vielleicht lag es ein wenig auch am LeoVinci-Schalldämpfer, der sich über die Zeit von Teilen seines Dämmmaterials getrennt hatte. Sowas merkt man ja selbst nicht so deutlich, da dieser Prozess "schleichend" vor sich geht.

[Kajo]

... Vielleicht lag es ein wenig auch am LeoVinci-Schalldämpfer, der sich über die Zeit von Teilen seines Dämmmaterials getrennt hatte. Sowas merkt man ja selbst nicht so deutlich, da dieser Prozess "schleichend" vor sich geht.

Ich denke mal dass es daran gelegen hat. Der "Original BMW-SD" ist da deutlich leiser.

Gruß Kajo

[HarrySpar]

Ähm, wovon redet ihr jetzt?
Bei dieser K100 waren die 100dB(A) vom Werk so eingetragen. Es wurde nichts gemessen. Es wurde nur der Wert im Fahrzeugschein bzw. auf dem Typschild am Lenkkopf angeschaut.
Harry

[Lardlad]

...davon, dass Prägungen auf Typenschildern und tatsächliches Erleben sehr unterschiedlich sein können, und welchen Einfluss Nutzerverhalten und (ABE-legale) Modifikationen haben können. Das habe ich versucht zu illustrieren.

[HarrySpar]

Es gab (oder gibt) da wohl so eine Grenze von 5000min-1.
Also wenn die Nenndrehzahl oberhalb 5000 war (oder ist), dann wird das Standgeräusch bei 50% dieser Drehzahl angegeben.
Und wenn die Nenndrehzahl unterhalb 5000 war (oder ist), dann wird das Standgeräusch bei 75% dieser Drehzahl angegeben.
Kennt sich da einer aus?
Bei der K100 damals jedenfalls lag die Nenndrehzahl weit oberhalb von 5000. Lese grad was von 8000. Und dennoch wurde bei diesem Besitzer das Standgeräusch (fälschlicherweise?) anscheinend bei 75% der Nenndrehzahl bestimmt und eingetragen. Was den Wert auf 100dB(A) getrieben hat statt auf 92.
Harry

[Saraphong]

Standgeräuschmessung an Motorrädern im Verkehr und bei der Hauptuntersuchung nach § 29 StVZO

"Auszug"

2.1 Vorschrift zur Durchführung
Für die Messung muss das Fahrzeug die normale Betriebstemperatur aufweisen.
Die Drehzahl ist auf einem der folgenden Werte konstant zu halten: halbe Nenndrehzahl – wenn die Nenndrehzahl > 5000 min-1 ist, 3/4 der
Nenndrehzahl – wenn die Nenndrehzahl ≤ 5.000 min-1 ist.
· Nach Erreichen der konstanten Drehzahl ist die Betätigungseinrichtung der Drosselklappe plötzlich in die Leerlaufstellung zurückzunehmen.
....
Es sind nur Messwerte zu verwenden, deren Differenz bei drei unmittelbar aufeinander folgenden Messungen nicht größer als 2 dB(A) ist.
· Als Ergebnis gilt der höchste von drei gültigen Messwerten.

2.2 Anwendung der Vorschrift
Die fehlende Angabe eines Drehzahlbereichs macht die praktische Durchführung einer Standgeräuschmessung unmöglich. In der Regelung
wird eine diskrete Drehzahl angegeben. Zum Beispielergibt sich bei einer Nenndrehzahl von 7.600 min-1 eine Prüfdrehzahl von 3.800 min-1. Diese
Messbedingung ist bei einem Verbrennungsmotor nicht zu realisieren, insbesondere nicht bei einem Motor für ein Zweirad. Für eine anwendbare Prüfvorschrift
muss hier unbedingt ein tolerierter Messbereich angegeben werden, es wird ein Toleranzbereich von ± 5 % der Messdrehzahl vorgeschlagen,
bei dem angeführten Beispiel ergäbe das, 3800 min-1 ± 190 min-1. Des Weiteren ist die Anweisung „... nach Erreichen der konstanten Drehzahl ist die Betätigungseinrichtung
der Drosselklappe plötzlich in die Leerlaufstellung zurückzunehmen“ unbestimmt. Hier sollte eine Zeitdauer für das Halten der Drehzahl von
mindestens einer Sekunde angegeben werden. Es muss sichergestellt werden, dass die Messung des Standgeräuschpegels nur im vorgegebenen
Drehzahlbereich erfolgt.

Gruß Ralph

[HarrySpar]

OK
Aber was war das dann bei dem einen Besitzer der K100 in Tirol?
Harry

[Lardlad]

Vielleicht hat sich die StVO mal geändert, und die maßgeblichen Regeln waren im Zeitpunkt der Homologation/Erstzulassung der K100 (wann gab's die?...ab Mitte der achtziger?... da war Vokohila gerade en Vogue, kurz nachdem Männer-Minipli durch war [beides gruselig]) anders als gegenwärtig.

Was machen die Sheriffs eigentlich, wenn einer auf'm Alteisen anreitet, wo in den Papieren ein Wert in Phon angegeben ist?

[HarrySpar]

Diese K100 war Baujahr 1984.
Phon-Messung: Ist das diese ganz alte Messung mit deutlich größerem Abstand zum Auspuff? 7 Meter? Da werden glaub ich 21 dazuaddiert.
Also wenn im Schein 70 drin steht, wird das zu 91 "übersetzt".
Harry

[Lardlad]

Da wird was draufgerechnet? Geil, ich stelle mir gerde bildlich vor, wie der Verordnungsgeber, also irgendeine Kommission, damals bei Weinbrand und Handelsgold-Zigarren im dunkel getäfelten Hinterzimmer sprichwörtlich ausgewürfelt hat, dass bei der bald anstehenden Änderung der Vorschriften, einhergehend mit neuer Maßeinheit und Messmethode, 21 Einheiten zur vorherigen Verfahrensweise hinzugerechnet werden sollten.

[Kajo]

Da wird was draufgerechnet? Geil, ich stelle mir gerde bildlich vor, wie der Verordnungsgeber, also irgendeine Kommission, damals bei Weinbrand und Handelsgold-Zigarren im dunkel getäfelten Hinterzimmer sprichwörtlich ausgewürfelt hat, dass bei der bald anstehenden Änderung der Vorschriften, einhergehend mit neuer Maßeinheit und Messmethode, 21 Einheiten zur vorherigen Verfahrensweise hinzugerechnet werden sollten.

Die GRÜNE Lechtal-Lady wird sich doch wohl hierbei von Wissenschaftlern beraten lassen haben.

Wir sind jedes Jahr im Lechtal und fahren auch öfters dann über das Hahntenjoch - Kontrollen bisher keine.

Gruß Kajo

[Lardlad]

Frohes neues. Wer ist denn die Grüne Lechtal-Lady?

[HarrySpar]

Wahrscheinlich das politische (weibliche) Oberhaupt von Tirol.
Harry

PS: Hmmm, ist aber derzeit ein Mann. Landeshauptmann Anton Mattle

[Lardlad]

Da wäre ich mir nicht zu 100% sicher. Du "liest", vermutlich auf Grund des Namens, diesen Menschen als Person männlichen Geschlechts.

Es könnte eventuell die Person des Namens Leonore Gewessler gemeint gewesen sein. Gem. Wikipedia

Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, (nimmt das den gar kein Ende?), Innovation und Technologie (puh, geschafft).

Boah, viele Themen, viel Wichtig....

Wie gut, dass jetzt Frauen die Welt retten, die alte weiße binäre cis-Männer, wie ich einer bin, ruiniert haben.

Nun wird endlich alles gut.

Da ich jetzt schon Mal OT bin....kleiner Musiktip: Kill all the white men - NoFx.

OT-Modus: aus.