Als ehemaligem , langjährigen Autoverkäufer kräuseln sich bei mir die Nackenhaare ein bisserl , wenn ich das Wort Probefahren höre . Klar , wer interesse an einem Fahrzeug hat , möchte es probefahren , ist ganz normal und auch notwendig und sinnvoll . Es werden wohl von jedem vernünftigen Verkäufer den Interessenten Probefahrten aktiv angeboten . Man will ja Kunden gewinnen . Wenns dem Interessenten dann nicht gefällt und er kauft nichts , ist es auch kein Beinbruch . Es gibt aber eine Menge Leute , die sich einen Spass draus machen , alles mögliche probieren zu wollen , dem Verkaufspersonal die Zeit stehlen und dem Händler Kosten zu verursachen ohne jemals im Ernst daran zu denken , das Objekt ihrer Begierde eventuell auch kaufen zu wollen . Es waren während meiner 32-jährigen Tätigkeit gottseidank nicht zu allzuviele solcher Zeitgenossen und ich konnte mit denen auch gut umgehen , sonst hätte ich diese Jahrzehnte wohl nicht überlebt . So kam der Herzinfarkt erst 10 Monate nach meinem Ausscheiden aus dem Berufsleben . Ich muß hinzufügen , dass ich Autos verkauft habe die auf der Wunschliste vieler Menschen ganz weit oben stehen , also durchaus Autos , die viele schon gern mal fahren möchten .
Aber diese Berufsprobefahrer und Nichtskaufer sind eine Plage für jeden Verkäufer , ich wünsche ihnen dass sie den Dünnpfiff bekommen , stundenlang ohne Unterbrechung und so dünn , dass sie aus einem Meter Entfernung in einen Flaschenhals treffen
Wenn z.B. mit einem Interessenten eine Probefahrt über ca. 50 Kilometer in ca. 1,5 Stunden vereinbart wurde und das Auto ist um 21°° immer noch nicht da , dafür steht es am nächsten Morgen auf dem Hof , 600 Kilometer gefahren , total verdreckt , Aschenbecher voll , Tank natürlich leer , eine LM -Felge stark beschädigt , dann kostet das richtig Geld , und zwar das des Probefahrers . Ist passiert , ist gottseidank nicht die Regel . Ein anderer Probefahrer wurde auf meine Anzeige hin polizeilich gesucht und schließlich in Spanien verhaftet , als er meinen Vorführwagen nach Algerien ausführen wollte . Eine Dame verursacht einen Schaden von ca. € 2200,- am Vorführwagen und weigert sich , den zu bezahlen . Unser Auto war natürlich Vollkasko versichert , aber mit € 1000,- Selbstbehalt . Die fehlenden € 1200,- wurden selbsverständlich eingefordert . Das sind nur 3 Beispiele .
Ich könnte mir vorstellen , dass auch Motorradhändlern ähnliches passiert.
So , jetzt habe ich mich mal richtig ausgekotzt , nehmt mirs bitte nicht allzu übel .
Mein

wollte mir mal eine K 1200 S unter den Hintern schieben , ich sollte sie unbedingt mal ausprobieren . Ich habs abgelehnt , so ein Motorrad würde ich mir nie kaufen , also brauch ichs auch nicht ausprobieren .
Gruß aus Oberbayern
Franz