Kurven fahren?

Alles was nirgenswo rein passt.

Re: Kurven fahren?

Beitragvon Clou » 07.06.2011, 15:36

hallo Leute,
ihr machts aber reichlich kompliziert!
meint ihr nicht die Kurzfassung reicht?
Rechtskurven möglichts weit links, Linkskurven
möglichst weit rechts anfahren, dahingucken wo man hin
will, (also nicht aufn Baum oder so ).
Beim räubern würde ich schon so weit wie möglich
vorne sitzen und dann sind die Arme eh angewinkelt, beim
cruisen is das glaub eh egal, oder?
Grüße Clou
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Re: Kurven fahren?

Beitragvon Kurze » 18.06.2011, 17:55

Aha, sehr interessante Diskussionen hier!
Kurven sind mein "Heikelthema". Ich habe den Führerschein seit Sommer 2009 und mein Fahrlehrer hat mir immer erzählt, ich müsse Rechtskurven ganz rechts anfahren und Linkskurven ganz links. Ich habe damals mit einigen Motorradfahrern darüber gesprochen und allen stellten sich die Nackenhaare auf. Ich bin damals dann mit einem Motorradbuch (weiß nicht mehr, wie es hieß) zu meinem Fahrlehrer gegangen und haben angefangen, mit ihm über die richtige Kurvenfahrtechnik zu diskutieren - keine Chance, er beharrte auf seiner Meinung.

Fragt lieber nicht, wie ich die ersten Kehren gefahren bin, ich kann so froh sein, dass ich keinen Unfall gebaut habe. :roll: Ich habe seither beim ADAC einige Trainings gemacht, erst ein Frauentraing gleich wenige Wochen nach meinem Führerschen, was sehr super war, dann ein Intensivtraining und ein Kurventraining. Das Intensivtraining fand ich am wenigsten hilfreich, denn der Kurs war voll besetzt (wir waren glaube ich 13 Leute) und es waren ein paar Angeber dabei, die nur genervt haben. Ich habe mehrere Bücher zum Thema Kurvenfaren gelesen, in der Theorie viel darüber gesprochen, aber ich muss sagen, dass mir persönlich die Theorie nicht so viel bringt, denn ich kann - mag daran liegen, dass ich eine Frau bin - mir Dinge, die ich z.B. auf einem Bild sehe nicht in der realen Situation vorstellen, also ich kann die Ideallinie vom Blatt nicht auf mein Fahren übertragen. Das, was mir sehr hilft ist ein sehr intensives Training, bei dem ein Trainer auf mich ganz persönlich eingehen kann und mir immer wieder sagt, was ich ändern muss und danach muss ich das dann üben, üben, üben. Mehrtägige Touren mit anderen (erfahreneren) Motorradfahrern sind dafür super geeignet.

Was Blaster schreibt, kann ich aber sehr unterstützen. Ich habe beim Frauentraining gelernt, dass ich die Fußballen auf die Rasten stellen muss und nicht die Fußmitte, das gibt ein deutlich besseres Gefühl für die Maschine. Auch, dass man den Kopf gerade - also waagrecht zur Straße - halten soll, macht Sinn. Wir mussten uns beim Training dazu einmal normal im Kreis um die eigene Achse drehen und einmal mit einem Ohr auf der Schulter (also schräg gelegtem Kopf) - ein riesen Unterschied, kann ich euch sagen. :lol:

Aber trotz allem bin ich noch am Lernen, wie man ideale Kurven fährt. Bei sehr engen Kehren bete ich immer noch, dass kein Gegenverkehr kommt. :oops:
Pfiat's eich!

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Re: Kurven fahren?

Beitragvon minni » 18.06.2011, 22:36

Servus!
(1) Füße: Wo stehen sie richtig?
Ich habe das Gefühl, wenn die Füße mit den Ballen auf den Fußrasten stehen, dass der Weg fürs Bremsen und Schalten so lang ist.
Wenn ich die Füße auf die Bremse bzw. Schalthebel ablege ist das auf Dauer ziemlich unbequem. Gilt für mich.
Wenn der Winkel besser wäre (oder die Dehnung der Sehnen) könnte es vielleicht klappen.
Somit bin ich beim Cruisen meist mit "Entefüßen" unterwegs und wenn ein paar Kurven vor mir liegen: Ballen auf die Fußrasten

(2) Kurve - Ideallinie (?)
Wie bereits besprochen kommt es immer auf die Breite der Straße an.
Es muss einfach Platz sein, damit ich am Gegenverkehr, vom Radfahrer bis Reisebus, vorbei komme.
Von einem sicherlich gutem Fahrer habe ich sein Fahrverhalten (zeitweise) beobachten können.
Breite Straße Kurvenlinie wie besprochen: Rechtkurve wird Linksaußen angefahren, Linkskurve wird Rechtsaußen angefahren.
Bei einer schmalen Straße bleibt der Kollege tapfer, leicht versetzt, am Straßenrand.
Das Interessante ist jedoch an ihm ist das Fahren ohne Bremse.
Ich habe den Eindruck, dass sein Motorrad wie auf Schienen sich über die Straßen bewegt.
Ohne zu Bremsen schafft er es jede Linie zu halten.
Also übertrieben formuliert, könnte er wahrscheinlich auf der Mittellinie entlang segeln.
Er riecht irgendwie den Radius der Kurve und passt die Geschwindigkeit und Gangwahl perfekt an.
Das Motorrad hängt voll am Gas und die perfekte Mischung aus minimale Gashanddosierung und Schräglage ergeben die Ideallinie.
Ich glaube dieses Gespür macht es aus, warum manche Motorradfahrer so sauber durch Gelände segeln.

(3)
Bei sehr engen Kehren bete ich immer noch, dass kein Gegenverkehr kommt.

Die Lösung hierfür heisst DRÜCKEN. Mit DRÜCKEN, meiner Meinung nach, werden enge Kehren (meist 2. Gang) besser mit einer F800 durchfahren.
Sie ist leicht und wendig genug. So bleibst Du gut und sauber auf Deiner Spur.

Tipp: Gangwahl
Versuch es mit dem dritten Gang. Für eine kuvenreiche Landstraße, bergauf wie bergab, meine persönliche Empfehlung.

Gruß Minni
Zuletzt geändert von minni am 20.06.2011, 17:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kurven fahren?

Beitragvon Mimi » 19.06.2011, 10:57

minni hat geschrieben:
Tipp: Gangwahl
Versuch es mit dem dritten Gang. Für eine kuvenreiche Landstraße, bergauf wie bergab, meine persönliche Empfehlung.

Gruß Minni


Irgendwie ist das eine reichlich pauschale Empfehlung :?
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Re: Kurven fahren?

Beitragvon minni » 19.06.2011, 12:18

@Mimi
Irgendwie ist das eine reichlich pauschale Empfehlung :?

Das war (ist) mein Ansinnen ohne jetzt ins Detail zu gehen.

Mit dem dritten Gang wird der Motor um sein Nennmoment herum bewegt.
Zusätzlich bleibt der Schlupf am Hinterrad noch moderat.
Der zweite Gang ist bei 80 km/h bereits ziemlich bissig.
Der vierte Gang ist bereits für manche Kurven "untertourig".

Erfahrungswert (Solo / Landstraße)
kurvenreiche Strecke => 3. Gang
=> weniger Bremsen, sauberes Rausbeschleunigen, schöner Zug
längere Kurven (Cruisen: 80 bis 120 km/h)
- bergauf / bergab eher im 4. Gang,
- in der Ebene 5. oder 6. Gang

Gruß Minni
Zuletzt geändert von minni am 20.06.2011, 17:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kurven fahren?

Beitragvon Kurze » 20.06.2011, 08:37

Also ich fahre enge Kehren meist im 2. Gang, aufwärts auf jeden Fall. Bergab nehme ich schon auch mal den 3. Gang, wenn die Kurven nicht so eng sind, aber eine richtige Kehre würde ich mir im 3. Gang nicht zutrauen, da hätte ich zu viel Bammel, dass mir der Motos ausgeht, aber ich fahre Kehren auch nicht mit 80km/h. :oops:

Das Drücken ist mir irgendwie suspekt, ich kann mich damit nicht so recht anfreunden, denn ich habe da das Gefühl von Kontrollverlust, wenn ich die Maschine nicht so direkt unter mir habe. Aber vielleicht sollte ich das mal üben.
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Re: Kurven fahren?

Beitragvon Roadslug » 20.06.2011, 10:21

Es wird wohl kaum einen Pass in den Alpen geben, dessen Kehren den man mit 80km/h fahren kann, zumindest dann nicht wenn man kein Bergrennen fährt. Wenn ich die Empfehlung "bergauf bergab alles im 3. Gang" lese kann frage ich mich schon warum die Ignoranten von BMW überhaupt sechs Gänge eingebaut haben. :mrgreen:
Ich denke es ist besser den passenden Gang zu fahren, abhängig von der Geschwindigkeit und nicht einen bestimmten.
Das "Drücken" der Maschine beim Kurvenfahren wird man vor allem dann dann anwenden, wenn es sich um eine sehr enge Biegung handelt, wie man sie z. B. auf Nebenstrecken im Gebirge oft findet. Da man das zwangsläufig bei niedriger Geschwindigkeit fährt ist das im Prinzip das Gleich wie beim Wenden oder Rangieren. Wenn es wirklich eng wird, vor allem innen und bergab, wird kann man auch mal die Kupplung betätigen um zu vermeiden, dass man bei der ruppigen Gasannahme aus niedriger Drehzahl in Kalamitäten kommt.

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Re: Kurven fahren?

Beitragvon Tiefflieger » 20.06.2011, 11:06

Für enge Kehre eignet sich auch die Hinterradbremse.
Leicht betätigen und das Motorrad läuft wie auf Schienen durch die Kehre.
Vor allem bergab hat sich die Methode bei mir bewährt.
Wenn du denkst du bist der Schnellste, dann schau mal in den Rückspiegel..... und mach Platz!
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Re: Kurven fahren?

Beitragvon peter_n » 20.06.2011, 12:56

So, jetzt muss ich doch auch noch meinen Senf dazugeben:

Ich habe meinen Führerschein auch erst vor eineinhalb Jahren gemacht (mit fast 60 Lenzen) und mir gleich die S gekauft. Die ersten sechs bis acht Monate hatte ich auch die verschiedensten Probleme beim Kurvenfahren.
In Linkskurven immer zu weit in der Mitte wegen Angst vorm Straßenrand. In Rechstkurven Angst vorm Mittelstreifen/Gegenverkehr, d.h. zu weit außen gefahren.
Was hat mir geholfen? Nachdem ich mich lange genug mit mir selbst geärgert hatte und mein Moped mich immer verspottet hat ("Ätsch, ich kann viel mehr als du ....), habe ich mich überredet zu üben.

1. Geradeaus, weit und breit kein Feind. 80..120 km/h, Lenker durch kurzes, kräftiges Ziehen bzw. Drücken an den Griffen bewegt. Aha! So blitzschnell kann man das Teil beliebig in Schräglage bringen und wieder aufrichten. (Hat mir in der Fahrschule kein Mensch erzählt - Lenkimpuls).

2. Das in 1. Erfahrene in weiten Linkskurven geübt. Abstand zum Fahrbahnrand ca. 1,5 m (Überwindung!) und wieder mit Lenkimpulsen Schräglage und damit Kurvenradius variiert. Das mache ich auch heute noch oft mit Absicht, sieht eierig aus, lehrt mich aber, das ich in schnelleren Kurven immer die Option auf Korrektur habe und dass das durchaus Kraft kostet. Weitere Übung: 120..140 km/h auf der Autobahn, nach dem Überholen knackig und flott auf die rechte Spur zurück: Lenkimpuls mit reichlich Armkraft!

3. Weite Rechtskurven ca. 1,5 m von der Mittellinie entfernt fahren. Wieder mitttels Lenkimpulsen mit der Kurve "spielen" wie bei 2. Sieht bescheiden aus, gibt Vertrauen.

4. Enge Kurven/Serpentinen - Huch! Da ich auch Ski fahre, wusste ich, dass mein Fahrwerk total aktiv sein kann, während mein Oberkörper seine Lage kaum ändert. Also: 40..60 km/h geradaus, wieder mit dem Lenker etwas rumgespielt und siehe da, das Moped unter mir fährt wunderbare, verrückte Schlangenlinien, während mein Oberkörper gerade bleibt. Macht Spaß, sieht witzig aus und gibt Vertrauen ins Gerät.

5. So, jetzt zum "Drücken". 4. angewandt in bekannten Kurven. Dann wieder "rumgespielt", indem ich mitten in der Kurve weiter gedrüct habe (Gesäß=Massezentrum) und gleich wieder aufgerichtet. Immer wieder mit engen Kurven im sicheren Geschwindigkeitsbereich gespielt. AHA! Ich kann enge Kurven auf der Linie fahren, die ICH will, auch wenn der Bus kommt. Mein Moped hat mir geholfen und immer signalisiert, dass nach Schräglage immer noch mehr Schräglage geht - ich spreche als Anfänger.

Ergebnis: Durch das o.g. Üben bzw. "Spielen mit Kurven" habe ich gelernt, zu bestimmen wie und wo ich die Kurve fahren will. Die Angst vorm Gegenverkehr ist viel weniger geworden. Ich habe "Spielraum" gewonnen, in Kurven zu korrigieren, z.B. bei Dreck, Steinen, etc.

Grüße und viel Spaß
- Peter -
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Re: Kurven fahren?

Beitragvon Kurze » 22.08.2011, 21:58

Tja Leute, mein letzter und ultimativer Tipp fürs Kurvenfahren lautet jetzt: fahrt eine Woche nach Südtirol und fahrt dort alle Pässe ab, die sich so bieten. Ich war mit einer 6-er-Gruppe unterwegs und wir hatten täglich ein Pensum von 300-400km, jeden Tag um 9 Uhr los und zwischen 19 und 21 Uhr wieder im Hotel. Ich dachte abends oft, mir faulen Hände und Hintern ab, aber eins kann ich jetzt: Kehren fahren. :lol:
Los ging es mit dem Jaufenpass, dann Stilfser Joch (wer das in der Ferienzeit überlebt, überlebt alles!), Gavia Pass, Reiterjoch, Passo di Manghen, Mendelpass, Passo di Broncon Rolle, Ofenpass, Timmelsjoch, Hahntennjoch und schließlich Gaichtpass. Letzteren fahre ich öfter lang, er liegt auf meiner Hausstrecke, aber als wir den auf unserem Heimweg passiert haben, hatte ich das Gefühl, jemand anders als ich lenkt mein Moped. Das war der Hammer, ich bin noch nie so schnell, so sicher und mit so viel Schräglage da hochgejagt, es war einfach nur geil.

Ich bin sehr gespannt, ob dieses "Intensivtraining" noch lange seine Spuren bei mir hinterlassen wird oder ob ich die Sicherheit, die ich im Moment habe, wieder verliere. Aber ich denke jetzt: alle Theorie nicht nichts wert, wenn man sie nicht ausgiebig testet.
Pfiat's eich!

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Re: Kurven fahren?

Beitragvon Clou » 22.08.2011, 23:24

Hallo Kurze,
tolle Tour hattest du da :D . Hast dir aber ganz
schön viele km zugemutet. Wenn ich länger als 3 Tage
in den Dolos bin fahr ich im Schnitt nicht mehr als
280-300km am Tag. :oops:
Aber keine Sorge :was mal sitzt verlernt man nicht einfach wieder :D :mrgreen:
Meiner Meinung nach lässt sich die R übrigends im 2.Gang mit Zug am
allerbesten durch Enge Kurven und Kehren fahren
Grüße Clou
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Re: Kurven fahren?

Beitragvon schmidt » 23.08.2011, 08:03

Hallo,
mit dem zweiten Gang durch Spitzkehren ist mit der ST eher nicht zu machen.
Die ST ist sicher länger übersetzt.
Bergauf brauche ich fast immer den ersten Gang, besonders in Rechtskurven.
Ich hätte auch gerne eine kürzere Übersetzung.
Nächste Woche geht es in die Dolomiten!
LG
schmidt
Zuletzt geändert von schmidt am 23.08.2011, 11:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kurven fahren?

Beitragvon Kurze » 23.08.2011, 09:03

Das habe ich auch so festgestellt. Nicht ganz so heftige Kehren gehen im 2. Gang, runde sogar im 3., aber für die echten Spitzkehren (z.B. Stilfser Joch) braucht man den ersten Gang, vor allem, wenn schleichende Autos oder Wohnklos vor einem fahren. Das nervt, denn im ersten Gang hüpft meine Dicke ganz schön, wenn ich selber eine nervöse Hand habe. 8)
Pfiat's eich!

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Re: Kurven fahren?

Beitragvon franzenmann » 23.08.2011, 11:59

Huhu,

die engen Kehren des Stilfser Joch bin ich mit einer R auch im ersten Gang gefahren.
Eventuell hätte das auch im zweiten Gang geklappt. Mir war aber das Risiko zu hoch, dass mir mitten in der Kehre nicht genug Schub bleibt....

Liane
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Re: Kurven fahren?

Beitragvon spreetourer » 23.08.2011, 12:13

Ist ja alles gut und richtig, was bislang gesagt wurde. Aaaaber ... bitte auch immer an die Füße denken: die lenken mit! Gaaaanz wichtig: Knie an den Tank und viel Druck auf die kurvenäußere Raste! Der Gesamtschwerpunkt wandert etwas nach außen, ein Teil der Zentrifugalkraft wird kompensiert und in Auflagedruck auf den Asphalt umgewandelt. Dadurch verbessert sich die Haftreibung. (Nachzulesen bei René Degelmann: Das Motorrad richtig beherrschen, S. 65 f.)

Bei Rennfahrern gehört der Rastendruck zum kleinen Einmaleins der Fahrtechnik. Und was bei denen ganz normal ist, kann beim Hobbyfahrer nicht falsch sein. Fahrt mal auf einem freien Parkplatz und stellt euch auf die Rasten (nicht sitzen), dann die Rasten einseitig abwechselnd links und rechts belasten. Und schon merkt man, was dabei passiert und wie es funktioniert. Einfach mal ausprobieren. :D

Noch was zum Drücken: Hat man sich mal mit der Kurve vertan weil zu viel Speed, Gegenverkehr oder unvorhergesehenes Hindernis (Dreck/Split, Kuhscheiße etc.) auf der Straße, dann ist das Unter-sich-wegdrücken oftmals die einzige und letzte Chance zur Kurskorrektur. Damit ist aber nicht das einseitige Drücken am Lenker (Lenkimpuls) gemeint, sondern das blitzartige seitliche Wegschieben des Lenkers bzw. des Bikes mit beiden Händen nach unten in Richtung Straße (mehr Schräglage). Kostet manchen vielleicht etwas Überwindung, kann aber in einer brenzligen Situation ungemein helfen ... und einen eventuellen Unfall vermeiden.
Asphalt ist niemals grün!
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