Thema Batterie

Die Technik der neuen F800S + F800ST + F800GT.

Re: Thema Batterie

Beitragvon Lardlad » 02.04.2023, 09:59

Mein ca. fünf Jahre älter Delo LiFePo-Starterakku mit 4Ah (48 Wh) schafft es sogar bei moderaten Minusgraden (so bis -5° C) nach etwas "Aufwärm- und Strechingprogramm" mittels Fernlichtschalter einen 1200er Boxer (luftgekühlt) in Wallung zu bringen. Es erfordert lediglich etwa 5 - 10 Minuten Geduld um der Batteriechemie Zeit zu geben ihren "Stoffwechsel" hochzufahren und Leistungsfreude zu entwickeln.

Ich bin noch nie nicht weggekommen. Allerdings verkneife ich mir auch Fahrten wenn es zu deutlich frostig ist.....ich glaub' ich werde alt...
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Re: Thema Batterie

Beitragvon HarrySpar » 21.09.2024, 18:27

Also heute bekam ich den Motor das erste Mal mit meinem 8Ah Headway Akku (von 2012) nicht zum Laufen.
Der Anlasser schaffte drei oder viermal eine einzige Motordrehung und dann war Schluss.
Wollte schon abbrechen. Eine von meinen vier LiFePO Zellen zeigt schon ein zwei Jahre Schwächen. Hat immer etwas weniger Spannung als die anderen drei. Z.B. die anderen alle 3,32V und diese vierte nur 3,21V.
Aber dann kam einer grad mit'm Radl die Tiefgarage runter und sah mich.
Der ist früher auch Motorrad gefahren aber jetzt grad nicht.
Wollte wissen, wohin ich fahre. Sagte Hochtannbergpass, aber vielleicht doch nicht, weil die Batterie schwächelt.
Der hat sich für meine Situation natürlich dann gleich interessiert.
Er schlug vor, zu zweit das Motorrad die TG Auffahrt raufzuschieben und dann runterrollen lassen.
Ich hab erst abgelehnt, weil ich hier im Forum schon oft gelesen habe, dass man die F800 bei müder Batterie mittels Anrollen nicht zum Laufen bekommt. Und dann dachte ich mir, was ist, wenn der Motor dann auf der Tour nach einer Pause auch wieder nicht anspringt?
Hmmmm, aber ich ließ mich dann doch überreden.
Also das Motorrad zu zweit die Auffahrt raufgeschoben.
Dann schlug der andere vor zweiter Gang rein. Aber ich zog dann doch den Dritten vor.
Dann die TG Abfahrt runtergerollt und Kupplung losgelassen, und Rums, der Motor lief sofort.
Hab dann noch kurz überlegt und kam dann zum Entschluss, dass bei einer Tankpause ja an der Tankstelle auch wieder genug Leute sind, die mich zur Not anschieben können. Hat ja jetzt geklappt, dann wird es nach 100 gefahrenen Kilometern nach dem Tanken erst recht klappen.
Also bin ich losgefahren.
Hab nur zweimal angehalten.
Erst kurz vor Benzau zum Tanken (nur 6,5l für 10€). Und dann in Reutte ganz voll getankt.
Und jedesmal riss der Anlasser den Motor volle Pulle an und er sprang ganz normal an. Gut dass ich gefahren bin.
Mein Headway LiFePO Akku scheint also ein anderes (besseres) Sterbeverhalten zu haben wie die Bleibatterien.
Von denen höre ich ja immer, dass wenn die kaputt sind, man den Motor schlagartig mit nix mehr zum Laufen bekommt.
Scheint bei den Headways anders zu sein. Irgendeine Zelle lässt zwar irgendwann mal nach. Aber sie stirbt langsam. Man bekommt den Motor noch zum Laufen.
Somit genug Zeit, sich nach einer neuen Zelle umzusehen. Zur Not klappt es ja mittels Anschieben. ThumbUP
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Re: Thema Batterie

Beitragvon Lardlad » 21.09.2024, 22:35

So'ne Phase hatte ich damals mit der Honda NTV. Da musste ich auch ohne Anlasser klarkommen. Anrollen, zweiter Gang, sich aus'm Stehen auf die Sitzbank plumpsen lassen und die Kupplung kommen lassen. Da lernt man strategisches Parken....
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Re: Thema Batterie

Beitragvon HarrySpar » 22.09.2024, 18:16

OK, bei der NTV geht das. Aber was ich so gelesen habe, geht es bei der F800 nicht.
Sogar nicht mal mit Starthilfekabel.
Der Motor springt zwar erst an. Aber sobald man das Kabel wieder abklemmt, geht er wieder aus.
Also mit den normalen Bleibatterien. Dann fällt die Spannung wohl wieder unter so einen Wert (10V? 10,5V?) und das Steuergerät schaltet ab.
Hab das selber nie mit einer müden Bleibatterie ausprobiert. Aber ich hab's hier im Forum halt gelesen.
Hab jetzt grad vier rote Headways bestellt für 96,90€ inklusive Versand.
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Re: Thema Batterie

Beitragvon Eckart » 22.09.2024, 19:23

Lardlad hat geschrieben:So'ne Phase hatte ich damals mit der Honda NTV. Da musste ich auch ohne Anlasser klarkommen. Anrollen, zweiter Gang, sich aus'm Stehen auf die Sitzbank plumpsen lassen und die Kupplung kommen lassen.
HarrySpar hat geschrieben:bei der NTV geht das. Aber was ich so gelesen habe, geht es bei der F800 nicht.
Doch, natürlich geht das, jedenfalls mit der F800GS, warum also nicht mit den anderen F800-Varianten.
Ich habe das nämlich schon durch.
Ich schaffe es nicht, die F800GS so anzuschieben, dass sie dabei anspringt, mit fremder Hilfe oder mit einem Gefälle geht das aber schon.
Zumindest, solange die Batterie nicht tiefentladen ist oder in irgend einer Weise defekt, d. h. ohne Belastung durch den Anlasser muss schon die für die Motorsteuerung notwendige Mindestspannung an der Batterie sein.
Fall 1: Nach dem Ausfall der Lichtmaschine hatte der Anlasser nicht genug Kraft. Aber mit Hilfe von Kollegen war ich durch Anschieben in einem leichten Gefälle wieder flott gekommen und habe es sogar bis nach Hause geschafft (Störungsanzeige, gegen Ende der Fahrt Ausfall der Instrumente, Licht habe ich abgezogen). Damals hatte ich noch die Erstausrüstung, AGM-Batterie.
Weitere Fälle: In einem längeren Gefälle, wie an den Berliner Bergen reicht der Schwung einer motorlosen Abfahrt, den Motor mit Einkuppeln anzuwerfen.
Der zweite Gang ist allerdings nicht der richtige Gang dafür, mindestens der dritte, eher der vierte oder sogar noch höher muss es schon sein.
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Re: Thema Batterie

Beitragvon Lardlad » 22.09.2024, 21:00

.....das mit der erfolglosen Starthilfe habe ich dann mit der NTV-Nachfolgerin, einer BMW F650 CS Scarver, erleben dürfen. Bakterie tiefentladen (Benutzerfehler, Standlicht/Parklicht versehentlich angeschaltet für ca. 48 Std.), Start mit Starthilfe erfolgreich, aber Motor aus wenn Fremdbatterie abgeklemmt wird. Eine passende Ersatzbatterie war kurzfristig nicht für Geld und gut Worte aufzutreiben.Was macht man in so einem Moment Mittwochnachmittag im Bay. Wald?

Zum Glück konnte ich kurzfristig eine Mitfahrgelegenheit heimwärts bekommen. Das Moped habe ich dann mit passender Batterie im Gepäck einige Tage später eingesammelt.

Der DELO 4Ah-LiFePo-Akku in meiner R1200R hat sich nach vollständiger Entladung (8 Std. Standlicht) nach einer Fremdstarthilfe nicht geweigert den Motor weiterzulaufen zu lassen. Ein Hoch auf das BMS. Ich denke das hat schlimmeres verhindert. Läuft seit 3.000 km als wär nix gewesen. Tapferes kleines Kerlchen.
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Re: Thema Batterie

Beitragvon HarrySpar » 23.09.2024, 07:48

Ja genau! So hab ich das hier im Forum auch schon gelesen. Springt mit Starthilfekabel an und geht sofort nach Abklemmen wieder aus.
Also bei meiner hat das Licht schon noch gebrannt. Am BC war die Meldung EWS.
Ich wusste, dass drei von meinen vier Headways höchstwahrscheinlich gut sind und nur die eine schwach ist.
Habe jetzt Info bekommen, dass meine vier neuen unterwegs zu mir sind. https://www.i-tecc.de/shop/einzelzellen ... adway?c=45
Wenn sich nach meiner Prüfung wirklich rausstellt, dass nur die eine schwach ist, versuch ich, erst mal nur diese eine mit einer neuen zu ersetzen.
Würde dann die kommenden vier Jahre mit meinen drei alten blauen Headways von 2012 fahren und einer von meinen neuen roten (Sept 2024).
Und jedes Jahr eine andere von den neuen roten. Dann wurde nach vier Jahren jede neue rote einmal eine Saison benutzt.
Und dann schau ich mal weiter. Vielleicht dann auch die restlichen drei blauen in die Rente schicken und mit allen vier roten fahren.
Harry
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Re: Thema Batterie

Beitragvon Langstreckler » 23.09.2024, 08:13

Also bei mir hat die Starthilfe im März dieses Jahres funktioniert: Nach 4 Tagen in der Garage wollte ich meine F800R wieder starten, doch beim Drücken des Starterschalters gingen die Kontrolllampen aus. Dabei hatte sich das Schwächerwerden der Batterie in den Wochen davor bereits angedeutet, da der Starter immer lustloser orgelte. Ich habe dann meine Honda neben die BMW gestellt, das BAAS-Starthilfekabel an die BAAS-Buchse angeschlossen und die BMW problemlos gestartet. Nach dem Abklemmen ist sie auch nicht ausgegangen... War eine Sache von 5 Minuten.

Die schwache AGM-Batterie war übrigens nur 1 Jahr alt. Ich habe sie dann zurückgegeben, den Preis erstattet bekommen und mir eine andere gekauft.

Nur wenn die Batterie total im A…. ist und einen massiven Zellenschluss hat, wird die Bordspannung bei laufendem Motor nach dem Abklemmen des Starthilfekabels so weit abfallen, dass das Steuergerät abschaltet. Bei einem Freund, der eine V-Strom besitzt, habe ich das einmal erlebt.

Gruß
Dietmar
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Re: Thema Batterie

Beitragvon Eckart » 23.09.2024, 08:57

Langstreckler hat geschrieben:bei mir hat die Starthilfe im März dieses Jahres funktioniert: ... beim Drücken des Starterschalters gingen die Kontrolllampen aus.
Wenn die Kontrolllampen noch gehen und nach dem erfolglosen Startversuch wieder aufleuchten, sind die Chancen für eine erfolgreiche Starthilfe gut. Dieser Fall ist ein Musterbeispiel dafür.

Lardlad hat geschrieben:das mit der erfolglosen Starthilfe habe ich dann mit der NTV-Nachfolgerin, einer BMW F650 CS Scarver, erleben dürfen. Bakterie tiefentladen
Das Problem bei einer Tiefentladung ist oft, dass diese die Batterie defekt hinterlässt. Aber nicht immer. Deswegen lohnt es, die Starthilfe etwas länger (für einige Minuten) angeschlossen zu halten, also nicht sofort nach Anspringen des Motors abzuklemmen. Wenn man Glück hat, ist die Problembatterie nur leer und nicht schon degeneriert, lässt sich also wiederaufladen. Da wäre ein Ladegerät zwar eigentlich das Beste, wenn es aber unterwegs nicht zur Hand ist, sollte man es - wenn möglich - mit der verlängerten Starthilfe probieren.

HarrySpar hat geschrieben:Ich wusste, dass drei von meinen vier Headways höchstwahrscheinlich gut sind und nur die eine schwach ist.
...
Wenn sich nach meiner Prüfung wirklich rausstellt, dass nur die eine schwach ist, versuch ich, erst mal nur diese eine mit einer neuen zu ersetzen.
Selbst die Hersteller von Elektrokleingeräten geben immer den Hinweis, stets alle Zellen gemeinsam und immer durch den gleichen Typ zu ersetzen (alle aus einer Packung). Denn die schwächste Zelle diktiert die Leistung der Reihenschaltung und es besteht sogar ein erhöhtes Auslaufrisiko sogar bei auslaufsicheren Typen, weil sich bei Entladung negative Spannungen an der zuerst leeren Zelle aufbauen können.
Für Akkus gilt diese Vorschrift erst recht und bei einem Alter von über 10 Jahren selbst bei einem nicht altersbedingten Ausfall einzelner Zellen, auch ohne Nachmessen.
Jedenfalls wenn man auf eine gewisse Zuverlässigkeit des Fahrzeugs schätzt. Aber wie Kinder am heißen Herd macht man manche Erfahrungen am Besten selbst, damit sie sich einprägen.
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Re: Thema Batterie

Beitragvon HarrySpar » 27.09.2024, 12:31

Die vier Headways sind da. Alle vier haben aktuell (wie angeliefert) exakt 3,30V.
Alle schön gleich. So passt das.
Harry
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Re: Thema Batterie

Beitragvon Lardlad » 27.09.2024, 15:08

....da würde ich jetzt aber einen Komplettausch von alt auf neu machen, so wie die vier neuen augenscheinlich eineiige Vierlinge sind. Die drei alten mit 3,32V können ja als Rückfallebene/Tauschteile erstmal ins Regal wandern. Beim turnusmäßigen Balancieren könnten die dann ja mit einbezogen werden.

Dafür, dass dieses DIY-Konstrukt viele Jahre anstandslos seinen Dienst getan hat, ist es m.E. durchaus zu rechtfertigen die Zelle mit den 3,21V auszusondern.
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Re: Thema Batterie

Beitragvon HarrySpar » 28.09.2024, 11:08

Bin noch am Überlegen. Vielleicht schicke ich tatsächlich gleich alle vier blauen in Rente und fahre ab 2025 mit den vier neuen roten.
Und klar, vor der 2025er Saison im März werde ich alle vier roten neuen parallelgeschaltet auf die 3,65V hochladen, damit sie alle auf 100% Ladezustand ausbalanziert sind.
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Re: Thema Batterie

Beitragvon Lardlad » 28.09.2024, 17:13

....jetzt aber nich' in die Verschwendungssucht abrutschen... :D
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